Unterwasserkamera: nicht nur zum privaten Fotografieren
Eine Unterwasserkamera kann nicht nur während des Familienurlaubs am Meer eingesetzt werden, sondern - in professioneller Qualität - auch von Archäologen, Journalisten sowie Künstlern.
Wie der Name schon sagt, ermöglicht eine Unterwasserkamera das Fotografieren unter Wasser beim Schwimmen, Schnorcheln oder Tauchen.
Dabei herrschen allerdings besondere Bedingungen, auf die sich der Fotograf einstellen muss: Zunächst wirken alle Objekte im Medium Wasser mit seiner höheren optischen Brechzahl um 33 Prozent größer als an der Luft. Des Weiteren scheinen sich die Motive wesentlich näher am Fotografen zu befinden als außerhalb des Wassers. Eine weitere Herausforderung, der dieser sich in Sachen Unterwasserfotografie stellen muss, sind die veränderten Lichtverhältnisse: Da im Wasser je nach der Tiefe einige Lichtbestandteile stärker gefiltert werden, findet man auf vielen Unterwasserfotos den typischen Blau- beziehungsweise Grünstich. Darüber hinaus ist die Sichtweite aufgrund von kleinsten Schwebepartikeln stark beeinträchtigt: Üblich sind Werte zwischen fünfzehn und zwanzig Metern, maximal möglich sind etwa hundert Meter Sichtweite - gelegentlich liegt die Transparenz jedoch bei null Metern. Eine weitere Schwierigkeit bei der Unterwasserfotografie ist die Tatsache, dass sowohl die Motive (z. B. Fische) als auch der Fotograf ständig in Bewegung sind. Gerade starke Strömung sorgt häufig dafür, dass die Unterwasserkamera nicht annähernd ruhig gehalten werden kann.
Je nach Anspruch sind unterschiedlichste Ausführungen der Unterwasserkamera erhältlich. Das einfachste Modell, welches hauptsächlich von Familien für den Urlaub am Meer verwendet wird, ist die Wegwerfkamera. Sie eignet sich für erste Experimente in Sachen Unterwasserfotografie und kann üblicherweise in Wassertiefen von bis zu fünfzehn Metern eingesetzt werden. Auch die Digitalkamera existiert in Unterwasser-Varianten - diese sind allerdings zumeist nur äußerst begrenzt wasserdicht. Einige Hersteller bieten für gängige Apparate spezielle Gehäuse für das Fotografieren unter Wasser an. Diese bestehen aus einer festen, aber flexiblen Folie, welche mittels eines Klemmverschlusses befestigt wird. Ist der Wasserdruck allerdings sehr hoch, kommt es zur Kompression des Gehäuses - der Apparat kann nicht mehr bedient werden. Spezialgehäuse für zum Beispiel Spiegelreflexkameras müssen häufig individuell angefertigt werden, sind dementsprechend teuer und werden hauptsächlich für die professionelle Unterwasserfotografie verwendet.
Das Fotografieren unter Wasser funktioniert - sofern kein künstliches Licht eingesetzt werden kann beziehungsweise soll - am besten zwischen 11 und 14 Uhr: Während dieser Zeitspanne fällt das Sonnenlicht nämlich fast senkrecht in das Wasser ein.